- Hochkultur: Annäherung an einen umstrittenen Begriff
- Hochkultur: Annäherung an einen umstrittenen BegriffDer Begriff »Hochkultur« wurde im 19. Jahrhundert geprägt. Damals diente er vornehmlich dazu, die höchste Stufe einer angeblich gleichförmig und unumkehrbar verlaufenden Menschheitsentwicklung zu benennen.Heute bedient man sich dieser Bezeichnung mit zunehmender Zurückhaltung: erstens, weil inzwischen zahllose archäologische Funde und Befunde eine differenziertere Betrachtungsweise nahe legen; zweitens, weil eine strikte Trennung in »Hochkulturen« und »Randkulturen« in der Regel kaum möglich ist; drittens, weil man Abschied nehmen musste von der Vorstellung einer gesetzmäßig und mechanistisch verlaufenden Geschichte; viertens, weil es nie gelang, eine auch nur annähernd konsensfähige Definition zu finden.Diese Einwände gelten indes gleichermaßen für andere, mehr oder weniger bedeutungsgleich verwendete Begriffe (von »archaischer Staat« über »komplexe Gesellschaft« bis hin zu »Zivilisation«), sodass zumindest indirekt kaum eine Universalgeschichte ohne die Ausweisung verschiedener »Hochkulturen« auskommt. Letztlich ist diese Klassifikation aber auch durchaus legitim, trotz des festgestellten Mangels an wissenschaftlicher Fundierung und begrifflicher Präzision.Voraussetzung für die Beibehaltung der Kategorie »Hochkultur« ist allerdings eine deutliche Begrenzung des Geltungsanspruchs; das bedeutet insbesondere eine Festlegung darauf, dass es sich lediglich um eine relative (bzw. relativierende) Größe handelt, die den weiträumigen und grob- rastrigen Vergleich erleichtert; absolute Zuweisungen sind demnach von vornherein ausgeschlossen. Dadurch entfällt schließlich die zu stark vereinfachende Polarisierung in »Hochkulturen« und — um bei dem am wenigsten abfälligen Gegenbegriff zu bleiben — »Randkulturen«. Zudem wird die wissenschaftliche Argumentation nicht unnötig vom allgemeinen Sprachgebrauch abgehoben.Im Folgenden werden nun einige Erscheinungen vorgestellt, die im Zusammenhang mit »Hochkulturen« auftreten können — aber keineswegs auftreten müssen. Es handelt sich also nicht um Kriterien, die, in ihrer Gesamtheit oder mehrheitlich, die Grundlage für einen (zum Scheitern verurteilten) neuerlichen Definitionsversuch bilden sollen. Auch eine kausale Verknüpfung ist nicht beabsichtigt, und die aufgezeigten Phänomene werden weder als Voraussetzungen noch als notwendige Folgen interpretiert.Aus pragmatischen Erwägungen heraus erscheint überdies eine räumliche und zeitliche Einschränkung sinnvoll. Deshalb werden jene »frühen Hochkulturen der Alten Welt« in den Vordergrund gerückt, zu denen sich in diesem Band umfangreiche ergänzende Angaben finden lassen: insbesondere die Zentren eigenständiger Kulturausprägung in Ägypten, in Mesopotamien, im Industal und in China während des 3. und 2. Jahrtausends v. Chr. Kaum eingegangen werden kann hingegen insbesondere auf die sehr viel späteren »Hochkulturen« Mittel- und Südamerikas.Technologischer Fortschritt, aber keine RevolutionIn einer archäologisch begründeten relativen Chronologie wird der behandelte Zeitraum gemeinhin der Kupfer- und Bronzezeit zugerechnet. Das bedeutet freilich nicht, dass die Mehrzahl der damals benutzten Werkzeuge aus den zur Benennung der Perioden herangezogenen Materialien gefertigt wurde. Vielmehr blieb die Verwendung von Metall in der Regel bestimmten Bereichen vorbehalten und war beispielsweise an eine herausgehobene soziale Stellung oder an einen Einsatz im Kult gebunden. Für die im Alltag verwendeten Geräte bediente man sich indes oft weiterhin anderer Materialien (unter anderem Stein, Muschel, Schnecke, Knochen, Horn, Geweih und Holz). Man tat dies aus gutem Grund, zum einen wegen des zumeist niedrigeren Herstellungsaufwands, zum anderen aber auch wegen der geringen Dauerbelastbarkeit des in den alten Kulturen überwiegend gegossenen Metalls.Zudem waren bestimmte Gerätetypen, die man gerne mit der Intensivierung der Landwirtschaft in Verbindung bringt, im ausgehenden 2. Jahrtausend v. Chr. keineswegs in allen »Hochkulturen« bekannt. So bediente man sich im China der Shangzeit offenbar nicht des Pfluges, sondern eines hölzernen Grabstocks, und trotz einer ausgereiften Bronzetechnologie waren dort auch die anderen Ackerbaugeräte wie im vorangegangenen Neolithikum vorzugsweise aus Holz, Stein und Muschel gefertigt. Eine mögliche neue Dimension der Naturbeherrschung — und davon abgeleitet ein entsprechender Überschuss in der Nahrungsmittelproduktion — kann also nicht allein auf die Einführung neuer Materialien oder den Fortschritt bei deren Bearbeitung zurückgeführt werden.Es gab in der an das Neolithikum anschließenden Periode auch keine erneute »Revolution« im Hinblick auf die Nahrungsmittelproduktion. Das Fleisch von Schaf, Ziege, Rind und Schwein ergänzte nach wie vor einen Speiseplan, der in der Regel von verschiedenen Getreidesorten (insbesondere Weizen, Gerste, Reis und Hirse), Gemüse und Obst dominiert wurde. Im Hinblick auf die Kulturpflanzen kann lediglich von einer zunehmenden Erschließung von Nutzflächen, einer Verfeinerung der Anbaumethoden und einer Steigerung der Erträge ausgegangen werden. Vermutet werden auch Verbesserungen bei der Konservierung und Einlagerung von Nahrungsmitteln, doch sind Beweise hierfür oft schwer zu erbringen. So hat sich beispielsweise die Rekonstruktion von »öffentlichen Kornspeichern« in den Städten des Industals (Harappa und Mohenjo-Daro) wohl doch als Irrtum herausgestellt. Ein wichtiger Faktor in der Landwirtschaft war sicherlich die Bewässerung. Allerdings konnte die kontrollierte Ableitung von Flusswasser in einigen Regionen (etwa in Mesopotamien) bereits auf weitgehend ausgereifte Vorbilder zurückgreifen, während anderswo (etwa in China) erst sehr viel später — lange nach der Festigung der »Hochkultur« — vergleichbare Bewässerungsmethoden entwickelt wurden.Dass die Zentren weit ausstrahlender »Hochkulturen« im Bereich von Flussläufen (Nil, Euphrat und Tigris, Indus, Hwangho) angesiedelt waren, hatte nicht nur bewässerungstechnische Gründe. Vermutlich ebenso wichtig war der verkehrstechnische Aspekt, denn ein Großteil des Transports wurde auf dem Wasserwege abgewickelt. So sind denn auch Boote für alle genannten »Hochkulturen« gleichermaßen nachweisbar; dies gilt zwar auch für Wagen, doch gibt es beispielsweise im China der Shangzeit bislang weder archäologische noch schriftliche Hinweise, die auf deren Nutzung bei der Güterbeförderung schließen lassen.Ein ausgebautes Verkehrsnetz war Voraussetzung für den Fernhandel, der die unabhängig voneinander entstandenen, aber keineswegs völlig isoliert auftretenden »Hochkulturen« nicht nur mit den direkt beeinflussten »Randkulturen«, sondern auch untereinander verband. Dies bezeugen vor allem Funde von Schmucksteinen (darunter Türkis, Jade, Lapislazuli, Karneol), Erzen (namentlich Zinn) oder Konchylien (Kaurischnecke) in archäologischen Hinterlassenschaften, die weit entfernt von den jeweiligen Herkunftsgebieten entdeckt worden sind. Vor dem Ausbau des Fernhandels war aber eine Intensivierung des Binnenhandels nötig. Anders wäre es wohl kaum möglich gewesen, die neu erwachsenden Zentren, vor allem die Städte, ausreichend mit Nahrungsmitteln und mit Rohstoffen zu versorgen.Soziale Differenzierung: Berufliche Vielfalt, hierarchische SchichtungVon einem allgemeinen Bevölkerungszuwachs — wie früher häufig angenommen — ist indessen zunächst nicht unbedingt auszugehen, eher von deutlichen Bevölkerungsverschiebungen. Immerhin rechnet man damit, dass Städte wie Uruk (am Euphrat) und Mohenjo-Daro (am Indus) im 3. Jahrtausend v. Chr. mehr als 40000 Einwohner hatten. Die Ursachen für großflächigere und komplexere Siedlungsformen, die sich in Ägypten und China erst im darauf folgenden Jahrtausend nachweisen lassen, liegen indes weitgehend im Dunkeln. Oft nur erahnen lassen sich bislang auch die jeweiligen Ausprägungen der Verstädterung.Ohne die Möglichkeit, archäologische Befunde direkt mit Schriftquellen zu verknüpfen, ist nämlich die Funktion der freigelegten Gebäude nur schwer zu rekonstruieren. Dies gilt schon für die (nicht nur anhand der Grundfläche festlegbare) Unterscheidung von Wohn- und Repräsentationsbauten und erst recht für die Abgrenzung sakraler und profaner Einrichtungen, wenn eine derartige Kontrastierung denn überhaupt immer sinnvoll ist. Die Städte waren nicht unbedingt nur Erweiterungen befestigter Residenzen, florierender Märkte oder stark frequentierter Heiligtümer, die sich stets an neuen wirtschaftlichen, sozialen oder militärischen Notwendigkeiten zu orientieren hatten. Stattdessen gewinnt man vielfach den Eindruck, ihre Planung hätte festen Prinzipien unterlegen und wäre einem Entwurf »auf dem Reißbrett« gefolgt. Die Anziehungskraft der Städte hing nicht zuletzt mit der wachsenden Vielfalt an Beschäftigungsmöglichkeiten zusammen: Archäologisch ist die zunehmende Differenzierung der Berufsfelder zunächst durch eine umfassendere, durch die Beigabenausstattung der Gräber illustrierte Produktpalette nachweisbar sowie durch die Existenz zahlloser Werkstätten, die sich gelegentlich zu eigenen Stadtvierteln gruppierten. Weitere Hinweise geben die Schriftquellen. So lassen sich aus den Piktogrammen (Bildzeichen) auf chinesischen Orakelknochen gleich mehrere Dutzend höchst unterschiedlicher Berufe erschließen.Mit der zunehmenden Spezialisierung ging, ohne dass daraus freilich ein Kausalzusammenhang abgeleitet werden sollte, eine immer deutlicher ablesbare soziale Schichtung einher. Am eindrucksvollsten zeigt sich dies in der stark variierenden Form und Ausstattung der Gräber. Allerdings wurde dadurch nur ein relativ kleiner Ausschnitt aus der Gesellschaft erfasst; denn Angehörige der zahlenmäßig dominierenden Unterschicht erfuhren in der Regel wohl kaum eine aufwendige (und so archäologisch leichter nachweisbare) Bestattung. Überhaupt lassen sich Status und Lebensbedingungen der Bevölkerungsmehrheit auch mithilfe der Schriftquellen nur schwer rekonstruieren — der Begriff »Sklaverei« wird in diesem Zusammenhang wohl gelegentlich überstrapaziert.Die ethnische Herkunft ist nur in Ausnahmefällen Unterscheidungsmerkmal für die verschiedenen gesellschaftlichen Schichten. Eine verbreitete Hypothese, der zufolge »Hochkulturen« das Ergebnis von Eroberung und einer darin begründeten Trennung zwischen einheimischer »Unterschicht« und fremder »Oberschicht« sind, wird wohl inzwischen als überholt angesehen. Das Gleiche gilt für eine andere, ähnlich einseitig argumentierende Auffassung: die »Überlagerung« von Hackbauern durch von außen vordringende Viehzüchter.An der Spitze der gesellschaftlichen Hierarchie standen zumindest in Ägypten, Mesopotamien und China meist Herrscher, die ihre Position nicht nur durch Autorität und Wohlstand, sondern auch durch kosmologische Zuordnungen oder eine behauptete Abstammung von den Göttern legitimierten. Religion diente somit nicht zuletzt zur Schaffung, Rechtfertigung und Aufrechterhaltung von Macht. Damit ging vielfach das Bestreben einher, den Herrschaftsanspruch in der eigenen Verwandtschaftsgruppe weiterzugeben: Es wurden Dynastien begründet.Für deren Machtfülle und für den Aufbau einer starren Bürokratie wurde lange Zeit eine Erklärung angeboten, die gleichzeitig für sich in Anspruch nahm, zumindest indirekt das Entstehen von »Hochkulturen« auf eine einzige Ursache zurückführen zu können. Diese »hydraulische Theorie« beruhte auf der Vorstellung, die Regulierung der Flüsse zur Abwehr von Flutkatastrophen und zur Bewässerung der Felder hätte eines administrativen Aufwands bedurft, der nicht mehr von schlecht organisierten Kleingruppen, sondern nur noch von einem regelrechten Unterdrückungsapparat bewältigt werden konnte. Auch diese These erscheint indes heute nicht mehr haltbar. Eine immer komplexer werdende Verwaltung bedurfte zwar einer gewissen räumlichen Konzentration bei der Koordinierung und Kontrolle der verschiedenen Aufgabenbereiche, doch sollte das Streben nach Zentralisierung nicht überbetont werden. Auch die verbreitete Vorstellung von einer als Mittelpunkt des gesamten Staatsterritoriums fungierenden Hauptstadt wird der Realität nicht immer gerecht.Immerhin lag es wohl im Interesse der Herrscher, die Aktivitäten in ihren Reichen zu überwachen und zu bündeln. Unter anderem waren Steuern zu erheben, Tribute zu fordern, Ressourcen zu erschließen, Wege zu sichern, Baumaßnahmen zu planen, Qualitätskontrollen durchzuführen, Vorschriften durchzusetzen, Urteile zu fällen, Kriege vorzubereiten, Termine zu koordinieren, Bücher zu führen oder Riten abzuhalten. Zwar wurde dabei auch Spezialwissen gefordert, doch hat es den Anschein, als wäre eine strikte Ressortverteilung nicht überall erfolgt. Allerdings war es wohl doch eher die Ausnahme, dass eine einzige Person gleich zwei Dutzend Ämter innehatte, wie dies im Ägypten des 15. Jahrhunderts v. Chr. vorkam.Stellungen bei Hofe waren mit allerlei Risiken behaftet, entstand doch häufig eine Konkurrenz zwischen verschiedenen Interessengruppen, vor allem zwischen der Nobilität, die teilweise durch verwandtschaftliche Beziehungen an das Herrscherhaus gebunden war, und den Karrierebeamten, die sich durch Kenntnisreichtum und Effizienz profilieren mussten; eine dritte »Fraktion« stellten zuweilen die Priester, denen die Abhaltung der Riten in immer komplexer werdenden Religionen oblag. Eine strikte Trennung zwischen den Gruppen ist indes nicht immer möglich, da es in und zwischen den Hierarchien gelegentlich ein hohes Maß an Durchlässigkeit gab.Sehr unterschiedlich war der Umgang mit dem Recht. Während man in China bestenfalls indirekt auf verbindliche Normen schließen kann, sind in Mesopotamien und später auch in Ägypten Zeugnisse erhalten, die zumindest erahnen lassen, wie das Zusammenleben innerhalb eines Gemeinwesens geregelt wurde. Am bekanntesten ist sicherlich die Gesetzessammlung des Königs Hammurapi aus dem 18. Jahrhundert v. Chr., die, nunmehr in nicht weniger als 282 Paragraphen untergliedert, die verschiedensten Probleme aus dem öffentlichen wie aus dem Privatrecht behandelt.Blüte in Literatur, Kunst und Musik; Frühformen von WissenschaftZwar war das zunehmende Bedürfnis nach Informationsspeicherung wohl allen »Hochkulturen« gemein, doch fanden sie auf diese Herausforderung unterschiedliche Antworten. Eine davon war die Entwicklung der Schrift, also eines Mediums, mit dem letztlich nicht nur Namen, Maße oder Gewichte, sondern auch abstrakte Sachverhalte erfasst werden konnten.Bei der Verwendung und Verbreitung von Schrift, die in Ägypten, in Mesopotamien, im Industal und in China deutlich voneinander abweichende Formen annahm, mögen jeweils unterschiedliche Impulse im Vordergrund gestanden haben. Natürlich konnte man damit alle erdenklichen Verwaltungsvorgänge erleichtern. Anders als die Knotenschnüre, die im Inkareich vornehmlich dazu dienten, statistische Daten festzuhalten, vermochten diese Schriften jedoch mehr. Mit ihrer Hilfe gelang es, Recht zu kodifizieren, Verträge zu schließen, Abstammungen festzuschreiben, Götter zu konsultieren und endlich gar Geschichte zu schreiben.Die Verwendung von Schrift ermöglichte nicht nur eine neue Dimension in der Speicherung von Informationen, sondern auch einen systematischeren Umgang mit Vorstellungen und Erkenntnissen. So entstanden, vornehmlich angelehnt an Naturbeobachtung und Religion, Frühformen von Wissenschaft.Auch lassen sich bereits unterschiedliche literarische Gattungen unterscheiden; die Entwicklung war in dieser Hinsicht freilich keineswegs einheitlich. Während aus Ägypten und Mesopotamien nicht wenige literarische Texte überliefert sind, dienten die frühen chinesischen Zeugnisse fast ausschließlich dokumentarischen Zwecken; die Schrift der Induskultur ist noch nicht überzeugend entziffert.Besonders deutlich — und für die meisten Menschen zumindest subjektiv mit ihrer Vorstellung von »Hochkultur« verbunden — ist der Aufschwung in Architektur (häufig mit einem Hang zum Monumentalen) und bildender Kunst (mit Werken von nahezu »zeitloser« Schönheit); ähnlich verhält es sich wohl mit der Musik, deren Blüte allerdings nur indirekt durch die in Ausgrabungen entdeckten Instrumente und Darstellungen erschlossen werden kann. All diese Zeugnisse belegen indes zumeist nur das Repräsentationsstreben und den Geschmack der Oberschicht. Über die Lebensgewohnheiten und Zerstreuungen der Bevölkerungsmehrheit wissen wir immer noch erstaunlich wenig.Fraglos lassen sich für die hier ausgewählten »Hochkulturen« einige Gemeinsamkeiten herausarbeiten; manche sind ohne Schwierigkeiten auch auf andere Regionen und Epochen übertragbar. Mithilfe eines Kriterienkatalogs kann die ungeheure Ausstrahlung der »Hochkulturen« — vermutlich die einzig wirkliche weltweite Gemeinsamkeit — jedoch nicht erklärt werden. Erst recht gibt es keine Regelhaftigkeit oder Gesetzmäßigkeit, die für ihr Entstehen oder für ihren Verfall verantwortlich gemacht werden kann.Prof. Dr. Thomas HöllmannBreuer, Stefan: Der archaische Staat. Zur Soziologie charismatischer Herrschaft. Berlin 1990.Eder, Klaus: Die Entstehung staatlich organisierter Gesellschaften. Ein Beitrag zu einer Theorie sozialer Evolution. Neuausgabe Frankfurt am Main 1980.Literalität in traditionalen Gesellschaften, herausgegeben von Jack Goody. 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Universal-Lexikon. 2012.